(...) Eine der Inszenierungen 2015 war das Greuelmärchen Müllers "Leben Gundlings" in Chemnitz (Regie: Silke Johanna Fischer), eine herausragende Inszenierung eines Geschehens, in dem Politik als Irrwitz und fortwährendes Scheitern erscheint, eine Welt, in der Sadismus zur Alltagsnormalität gehört.
(...) Mit Heiner Müllers "Gundling" wagte Silke Johanna Fischer erstmals den Schritt auf die große Bühne, der ihr durch ihren Mut zur Absurdität mit Bravour gelang. Die Regisseurin setzte erneut auf ihr Gespür für surreale Traumwelten, für starke Bilder.
(...) Regisseurin Silke Johanna Fischer findet für den Ritt durch die Geschichte eindrucksvolle Bilder, die vor allem deshalb so klar erzählen, weil das Ensemble sichtlich Blut geleckt hat an ihren Intensionen (...). Die Idee dahinter macht das Spiel. Und die Regisseurin schafft Platz für das Wesen der Aufklärung und die reichen Mittel der Bühnenkunst. (...) Ideen über Ideen, Absurditäten und realistische Szenen, Komik und Tragik, Spielfreude, Spielfreude, Spielfreude. Eine lebendige Bilderflut mit viel Gespür für surreale Traumwelten, für starke Bilder.
Großes Theater gestern, Samstag, bei der Premiere von Heiner Müllers "Gundling" im Chemnitzer Schauspielhaus! Riesenapplaus für Regisseurin Silke Johanna Fischer und das ganze Team.
(...) Regisseurin Silke Johanna Fischer strickt daraus einen verstörenden Reigen, der bekannte Figuren vom 18. bis 20. Jahrhundert auf eine Tour de Force durch teils absurde, teils tragische, teils auch verstörende Szenen schickt. (...) Am Ende, so steht es, hat sich nicht viel geändert im System. Die Figuren werden als erstarrte Requisiten von den Technikern des Schauspielhauses davongetragen und lassen das Publikum mit vielen denkenswerten Eindrücken zurück.
(...) Die Inszenierung ist fulminant, zeigt geradzu überbordend alles, was das Theater zu bieten hat (...)